Notfall Semperoper Dresden: Einsatzbericht – Ein Blick hinter die Kulissen
Hey Leute,
ich wollte euch heute von einem ziemlich spannenden Einsatz berichten, den wir letztens an der Semperoper in Dresden hatten. Als erfahrener Rettungssanitäter sieht man schon einiges, aber dieser Einsatz war… anders. Es ging nicht um einen typischen Notfall, sondern um die komplexe Logistik und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams, die notwendig sind, um einen reibungslosen Ablauf bei einem medizinischen Notfall in einem solch prächtigen und sensiblen Umfeld zu gewährleisten.
Der Alarm: Ein Herzinfarkt in der Loge
Der Alarm kam um 20:17 Uhr. "Notfall Semperoper, dringender Herzinfarkt in Loge 12." Okay, das klingt schon mal nicht gut. Die Semperoper ist ja nicht gerade einfach zu erreichen, besonders nicht, wenn im Inneren ein Notfall vorliegt. Stell dir vor: Ein riesiger Zuschauerraum, voller Leute in Abendgarderobe, und dazwischen muss man sich mit der Trage durchschlängeln. Kein Kinderspiel, sag ich euch. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte Flügel.
Wir mussten schnell sein. Herzinfarkte sind zeitkritisch, jede Minute zählt. Mein Partner und ich fuhren mit Blaulicht und Martinshorn an, um möglichst schnell zum Haupteingang zu gelangen. Der Sicherheitsdienst hatte schon alles vorbereitet und uns den Weg zur Loge gewiesen – das war fantastisch koordiniert! Ich muss sagen, die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsdienst, Opernpersonal und Rettungskräften war beispielhaft. Ohne die reibungslose Kommunikation wäre der Einsatz deutlich schwieriger geworden.
Der Einsatz: Präzisionsarbeit im geschichtsträchtigen Gebäude
In der Loge warteten bereits ein Arzt und ein Opernmitarbeiter. Die Lage war ernst. Der Patient, ein älterer Herr, hatte starke Brustschmerzen und Atemnot. Der erste Eindruck war, dass es sich um einen akuten Myokardinfarkt handelte. Wir mussten schnell und präzise arbeiten. Die räumlichen Gegebenheiten in der Loge waren natürlich… speziell. Es war eng und man musste vorsichtig sein, um weder den Patienten noch die kostbare Einrichtung zu beschädigen. Das ist ein bisschen wie eine Operation am offenen Herzen, nur dass die „Operation“ in einer historischen Loge stattfindet.
Wir legten einen intravenösen Zugang, verabreichten Medikamente und führten ein EKG durch. Parallel dazu kümmerte sich der Arzt um die weitere Diagnostik und Überwachung des Patienten. Die medizinische Versorgung war, trotz der besonderen Umstände, einwandfrei. Wir hatten alles im Griff. Der Patient war stabil genug, um vorsichtig ins Krankenhaus gebracht zu werden.
Der Transport: Vorsichtig durch die Oper
Der Transport war die größte Herausforderung. Man muss sich das vorstellen: eine Trage durch einen schmalen Gang, vorbei an unzähligen Zuschauern, die gerade eine Opernvorstellung genießen. Das Ganze noch mit dem Geräusch des Herzmonitors im Hintergrund – nicht gerade das, was man sich unter einem entspannten Opernabend vorstellt. Aber auch hier funktionierte die Koordination perfekt. Das Opernpersonal wies uns den Weg und sorgte für eine sichere Passage.
Wir brachten den Patienten erfolgreich ins Krankenhaus. Später erfuhren wir, dass er die Behandlung gut überstanden hat. Das war ein gutes Gefühl!
Fazit: Teamwork macht den Unterschied
Dieser Einsatz hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig Teamwork und präzise Planung im Notfall sind. Besonders in einem komplexen Umfeld wie der Semperoper. Die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten hat dazu beigetragen, dass der Patient schnell und effektiv versorgt werden konnte. Es war kein typischer Notfall, sondern ein eindrucksvolles Beispiel für erfolgreiche Krisenbewältigung in einem außergewöhnlichen Setting. Und ja, ich war danach ziemlich geschafft, aber auch unglaublich stolz auf die Leistung unseres Teams.