Wildtierfütterung Heiligabend: Gemeinsam warten
Heiligabend. Kerzenlicht flackert, der Duft von Plätzchen liegt in der Luft… und draußen? Da warten sie, die Wildtiere. Manchmal denke ich, sie warten genauso sehnsüchtig auf den Heiligen Abend wie wir Menschen – zumindest auf die Leckereien, die da vielleicht kommen könnten. Aber ob Wildtierfütterung an Heiligabend wirklich eine gute Idee ist? Das ist eine Frage, die ich mir jedes Jahr aufs Neue stelle.
Meine ersten Versuche waren…naja, sagen wir mal, unglücklich. Ich dachte, ich sei super großzügig und habe einfach alles hingestellt, was ich im Kühlschrank an "Resten" fand: altes Brot, ein paar angefangene Äpfel, sogar ein bisschen Kartoffelpüree (ja, ich weiß, peinlich!). Das Ergebnis? Ein ziemliches Chaos. Die Vögel haben sich auf das Brot gestürzt, die Eichhörnchen haben sich in den Äpfeln verhakt und das Kartoffelpüree war nach fünf Minuten von Ameisen überfallen. Das war nicht nur ineffektiv, sondern auch ziemlich unhygienisch.
Was man bei der Wildtierfütterung beachten sollte
Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Und ich habe in den letzten Jahren viel über artgerechte Wildtierfütterung gelernt. Wichtig ist: Nicht einfach alles, was man selbst isst, auch den Tieren vor die Nase schmeißen! Viele Nahrungsmittel sind für Wildtiere sogar schädlich. Brot zum Beispiel quillt im Magen auf und kann zu Verdauungsstörungen führen. Auch Salz ist ein absolutes No-Go.
Die richtige Wahl des Futters
Hier sind ein paar Tipps, die mir geholfen haben:
- Für Vögel: Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Meisenknödel (aber bitte ohne Netz!). Im Winter sind fettreiche Samen besonders wichtig.
- Für Eichhörnchen: Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse), Eicheln, Sonnenblumenkerne. Vermeidet unbedingt Mandeln, da diese Blausäure enthalten.
- Für Rehe: Heu, Äpfel, Karotten (in Maßen). Kein Brot, kein anderes Obst und Gemüse!
Denkt daran: weniger ist mehr! Überfütterung kann zu Krankheiten führen.
Heiligabend: Ein besonderes Erlebnis
Die Wildtierfütterung an Heiligabend hat für mich einen ganz besonderen Reiz. Es ist ein stiller Moment, ein bisschen Magie zwischen Festtagstrubel und dem gemeinsamen Beisammensein. Während die Familie drinnen die Geschenke auspackt, kann ich draußen beobachten, wie die Tiere vorsichtig an das Futter herantreten. Es ist ein kleines bisschen wie eine stille Partnerschaft – wir Menschen teilen unser Festmahl und die Wildtiere erhalten ein bisschen Unterstützung.
Sicherheit geht vor!
Trotzdem ist Vorsicht geboten. Nie die Tiere anfassen oder stören! Haltet genügend Abstand und achtet darauf, dass ihr keine Gefahr für die Tiere darstellt. Das gilt besonders für Hunde und Katzen – diese sollten während der Fütterung im Haus bleiben. Sucht euch einen ruhigen Platz, an dem ihr die Tiere ungestört beobachten könnt. Vielleicht wird das sogar ein gemeinsames Heiligabend-Ritual für eure Familie.
Fazit: Wildtierfütterung an Heiligabend kann ein schönes Erlebnis sein, wenn man es richtig macht. Mit ein bisschen Wissen und Achtsamkeit könnt ihr den Tieren eine Freude machen, ohne ihnen zu schaden. Und wer weiß, vielleicht entdeckt ihr ja noch ganz neue, faszinierende Aspekte der heimischen Tierwelt. Frohe Weihnachten!