Tod des Autors Urs Allemann ("Babyfischer") – Ein Nachruf
Manchmal trifft einen die Nachricht wie ein Schlag. So ging es mir, als ich vom Tod von Urs Allemann hörte. Der Autor, bekannt unter dem Pseudonym "Babyfischer," ist verstorben. Und das, obwohl ich ihn nie persönlich kannte, fühlte ich eine Art Verlust. Seine Bücher, besonders die um den Ermittler Knut Grieder zentrierten Kriminalromane, haben mich jahrelang begleitet. Sie waren mehr als nur Unterhaltung; sie waren eine Art Flucht, eine Reise in die dunklen Ecken der Schweizer Seele.
Ich erinnere mich noch genau an den ersten Band, den ich las. Ich war damals mitten in den Prüfungen für mein Studium steckengeblieben, total gestresst. Allemann’s Schreibstil, so prägnant und doch bildhaft, hat mir geholfen, abzuschalten. Es war wie eine Therapie. Die atmosphärischen Beschreibungen der Schweizer Landschaft, die komplexen Charaktere und die intelligenten Plots – einfach fesselnd!
Ein Verlust für die Schweizer Kriminalliteratur
Sein Tod ist ein großer Verlust für die Schweizer Kriminalliteratur. Allemann hat einen ganz eigenen Stil kreiert. Er hat nicht nur spannende Geschichten geschrieben, sondern auch die dunkle Seite der Gesellschaft reflektiert, die man sonst vielleicht übersehen würde. Er hat es geschafft, die Leser zu fesseln und sie gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen. Das ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht.
Ich habe selbst versucht, Krimis zu schreiben – ein totales Desaster, muss ich sagen. Meine Charaktere waren blass, die Plots löchrig, und der Schreibstil…naja, lassen wir das lieber. Allemann's Bücher haben mir gezeigt, wie wichtig gründliche Recherche und ein ausgefeilter Plot sind. Er war ein Meister seines Fachs. Sein Tod macht mich nachdenklich, und gleichzeitig bestärkt er mich darin, weiter an meinen eigenen Schreibfähigkeiten zu arbeiten – auch wenn es noch lange dauert, bis ich an Allemanns Niveau heranreiche.
Die Bedeutung seiner Werke
Was seine Bücher so besonders macht, ist die Mischung aus Spannung und psychologischem Tiefgang. Allemann hat es verstanden, seine Charaktere realistisch darzustellen – mit Stärken und Schwächen, mit Licht und Schatten. Manchmal waren sie sogar unsympathisch, aber gerade das machte sie so glaubwürdig. Das ist etwas, was ich bei vielen anderen Autoren vermisse. Oft sind die Figuren eindimensional und vorhersehbar. Nicht bei Allemann! Seine Figuren lebten und atmeten.
Seine Bücher bieten mehr als nur Unterhaltung. Sie regen zum Nachdenken über gesellschaftliche Missstände an, über die Schattenseiten des menschlichen Charakters. Manchmal fühlte ich mich beim Lesen unwohl, aber genau das war es, was Allemanns Bücher so wirkungsvoll machte. Sie haben mich herausgefordert, meine eigenen Vorurteile zu hinterfragen und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Das ist eine Leistung, die man nicht hoch genug einschätzen kann.
Ich werde seine Bücher weiter lesen und seinen Schreibstil bewundern. Urs Allemann, oder "Babyfischer", wie er sich selbst nannte, wird mir und vielen anderen Lesern fehlen. Sein Tod ist ein Verlust, der für viele spürbar sein wird. Sein Werk wird jedoch bleiben und die Schweizer Kriminalliteratur nachhaltig beeinflussen. Seine Bücher sind ein Erbe, das wir weitergeben sollten. Und ich hoffe, dass neue Autoren inspiriert werden, seinen Weg fortzusetzen.