Manmohan Singh: Tod des Altpremiers – Ein Rückblick auf ein bewegtes Leben
Manmohan Singh. Der Name allein evoziert Bilder von stiller Besonnenheit, von wirtschaftlicher Reform und von einer Ära, die tief in der Geschichte Indiens verwurzelt ist. Sein Tod, eine Nachricht die mich persönlich sehr getroffen hat, markierte nicht nur das Ende eines Lebens, sondern das Ende einer Epoche. Es fühlt sich an, als ob ein Stück indischer Geschichte mit ihm gegangen ist. Ich erinnere mich noch genau, wie ich damals, als junger Mann, die Nachrichten über seine Wirtschaftsreformen verfolgt habe. Es war alles so…anders. So ruhig, so bedacht. Im Gegensatz zu dem Tumult, der oft die indische Politik prägt.
Ein Mann der Zahlen und der Stille
Manmohan Singh war kein Mann großer Reden oder theatralischer Gesten. Er war ein Mann der Zahlen, der Daten, der ökonomischen Analysen. Seine ruhige Art, sein fast schon bescheidenes Auftreten, standen im krassen Gegensatz zu den oft lauten und aufbrausenden Politikern um ihn herum. Und genau das, glaube ich, war seine Stärke. In einer Welt der politischen Hektik und des medialen Überflusses, brachte er eine gewisse Gelassenheit mit sich, die man heute schmerzlich vermisst. Seine Kompetenz war unumstritten; seine Wirtschaftspolitik prägte Indien nachhaltig.
Die Liberalisierung und ihre Folgen
Die Liberalisierung der indischen Wirtschaft unter seiner Führung in den 90er Jahren war ein kühner Schritt, ein riskantes Unterfangen, das Indien in eine neue Ära führte. Ich erinnere mich an die vielen Diskussionen damals, die Befürchtungen und die Hoffnungen. Es war eine Zeit des Wandels, einer tiefgreifenden Transformation, die nicht immer reibungslos verlief. Es gab Gewinner und Verlierer, Erfolg und Misserfolg. Aber insgesamt gesehen, hatte seine Politik positive Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum Indiens. Das ist unbestreitbar. Es gab natürlich auch Kritikpunkte, das ist ganz klar. Manche Reformen liefen nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte. Aber das gehört zum Prozess dazu.
Mehr als nur ein Premierminister
Manmohan Singh war mehr als nur ein Premierminister. Er war ein Symbol für Intelligenz, Besonnenheit und wirtschaftliches Know-how. Sein Vermächtnis reicht weit über seine Amtszeit hinaus. Er hat Indien verändert, seine Wirtschaft modernisiert und Indien auf dem Weg in eine globale Zukunft geführt. Er war ein Mann, der an die Kraft der Vernunft glaubte, an die Bedeutung von ökonomischer Stabilität, an die Möglichkeit, ein Land durch kluge Politik zu verändern.
Eine Epoche geht zu Ende
Mit dem Tod von Manmohan Singh geht eine Epoche zu Ende. Eine Epoche, die von Wirtschaftsreformen, von politischer Stabilität und von einem ruhigen, besonnenen Führungsstil geprägt war. Er wird uns fehlen. Seine Stimme der Vernunft, sein tiefes Verständnis für Wirtschaft und Politik – alles das wird in Erinnerung bleiben. Und vielleicht ist es gerade das, was uns in Zeiten wachsender politischer Unsicherheit so besonders fehlt. Wir brauchen mehr Leute wie ihn. Mehr Ruhe, mehr Besonnenheit, mehr Fokus auf Fakten und weniger auf Populismus. Seine Geschichte sollte uns lehren, dass langfristige, nachhaltige Politik wichtiger ist als kurzfristige Erfolge. Seine Arbeit sollte uns inspirieren, für eine bessere Zukunft zu streben. Das Erbe von Manmohan Singh, das wird weiterleben. In den Herzen der Menschen, in der Geschichte Indiens und, hoffentlich, in der Politik der Zukunft.