Dienst an Heiligabend: Kreißsaal-Erfahrung – Meine Geschichte
Heiligabend. Für die meisten bedeutet das: gemütliches Beisammensein mit der Familie, leckeres Essen, besinnliche Stimmung. Für mich? Kreißsaaldienst. Ja, ihr habt richtig gehört! Ich bin Hebamme, und dieses Jahr stand mein Heiligabend ganz im Zeichen von neuen Erdenbürgern. Es war…intensiv. Aber irgendwie auch wunderschön.
Ich muss zugeben, ich hatte schon ein bisschen Bammel. Heiligabend im Kreißsaal? Das klingt irgendwie nach Stress pur. Meine letzte Schicht an Weihnachten war…naja, sagen wir mal unglücklich. Eine komplizierte Geburt, viel Drama, und am Ende war ich total fertig. Ich hab mir damals geschworen, nie wieder an Weihnachten zu arbeiten! Aber so ist das halt im Leben einer Hebamme – man kann nicht immer wählen.
<h3>Die Vorbereitung ist alles!</h3>
Dieses Jahr war ich besser vorbereitet. Ich hab mir vorher ganz genau überlegt, was ich brauche: meine Lieblings-Kaffee-Tasse (wichtig!), ein paar weihnachtliche Snacks (man braucht Energie!), und meine Lieblings-Playlist auf dem Handy. Musik ist meine Rettung in stressigen Situationen. Wusstet ihr, dass bestimmte Musik den Geburtsverlauf positiv beeinflussen kann? Es gibt Studien dazu! (Ich weiß, das klingt jetzt ein bisschen esoterisch, aber es hilft wirklich!)
Der Dienst selbst begann ruhig. Ein paar Routineuntersuchungen, ein paar Beratungsgespräche. Ich hab sogar ein paar Minuten gefunden, um ein paar Weihnachtslieder zu hören und kurz meine Familie anzurufen. Ein kurzer Gruß und dann wieder volle Konzentration. Das ist wichtig, um den Fokus auf die Gebärenden nicht zu verlieren. Man darf seine eigenen Gefühle nicht zu sehr mit reinbringen, selbst an Heiligabend.
<h3>Dann wurde es hektisch...</h3>
Dann kam aber der Moment, auf den man sich als Hebamme nie wirklich vorbereiten kann: eine Notlage. Eine Frau kam mit starken Wehen, und es ging alles rasend schnell. Ich war total im Stress, aber mein Team und ich haben super zusammengearbeitet. Es war anstrengend, unglaublich anstrengend, aber am Ende wurde ein wunderschönes, kerngesundes Baby geboren. In diesem Moment war alles andere vergessen: der Stress, die Müdigkeit, selbst der Heiligabend.
<h3>Eine unvergessliche Erfahrung</h3>
Es war eine unglaubliche Erfahrung, diesem kleinen Wunder bei der Geburt beizuwohnen – an Heiligabend! Dieser Moment, die Dankbarkeit der Mutter, die Freude des Vaters... das alles hat den stressigen Dienst mehr als wettgemacht. Ich habe an diesem Heiligabend etwas ganz Besonderes erlebt, etwas, was ich nie vergessen werde.
<h3>Tipps für andere Hebammen (oder alle, die an Feiertagen arbeiten):</h3>
- Gute Vorbereitung ist essentiell: Plant euren Dienst im Voraus. Was braucht ihr? Was kann euch helfen, ruhig zu bleiben?
- Selbstfürsorge ist kein Luxus: Nehmt euch Pausen, wenn ihr könnt. Trinkt genug, esst etwas, hört Musik oder macht einfach kurz die Augen zu.
- Teamarbeit ist alles: Verlasst euch auf eure Kollegen. Zusammen schafft ihr alles!
- Denkt an die positiven Momente: Konzentriert euch auf die schönen Momente, die ihr erleben dürft. Das sind die Momente, die den Stress vergessen lassen.
Heiligabend im Kreißsaal war eine Herausforderung, ja. Aber es war auch ein unglaublich erfüllendes Erlebnis. Ich würde es wieder tun – vielleicht nächstes Jahr mit noch mehr Vorbereitung und noch mehr Weihnachtsmusik! Frohe Weihnachten!