Dienst an Heiligabend: Geburtenstation – Eine unvergessliche Nacht
Heiligabend. Kerzenlicht, besinnliche Musik, Familienessen… Für die meisten. Für mich? Dienst auf der Geburtenstation. Klingt erstmal nicht gerade nach besinnlicher Weihnachtsidylle, oder? Aber glaubt mir, es war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, obwohl sie auch ihre Herausforderungen hatte.
Ein Weihnachtsabend wie kein anderer
Ich erinnere mich noch genau an den Abend. Es war mein dritter Heiligabend im Dienst, und ich hatte mir vorgenommen, dieses Jahr besonders entspannt zu sein. Ich hatte sogar Plätzchen gebacken – für den Notfall, falls es mal ruhiger wurde. Haha, ruhiger. Na ja, der Plan ging ziemlich schnell in die Hose. Schon um 18 Uhr war die Hölle los. Drei Frauen gleichzeitig in den Wehen – das war koordinieren pur!
Chaos und Wunder zugleich
Der Stress war enorm. Es war ein ständiges Hin- und Herlaufen, EKGs überprüfen, Hebammen unterstützen, Ärzte benachrichtigen. Irgendwann habe ich sogar vergessen, meine Plätzchen zu essen. Sie sind am Ende dann doch noch verschwunden – aber gegessen wurden sie von den gestressten Kollegen und nicht von mir! 😂 Zwischen all dem Chaos gab es aber auch diese unglaublich schönen Momente. Jedes neugeborene Baby, jedes glückliche Elternpaar – das war einfach magisch. Es war eine Achterbahn der Gefühle: von purer Anspannung bis zu überwältigender Freude in wenigen Minuten. Man spürt die reine, unverstellte Freude in dem Raum und das ist etwas ganz Besonderes.
Was ich daraus gelernt habe: Vorbereitung ist alles!
Dieser Heiligabend hat mir gezeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist. Im hektischen Arbeitsalltag einer Geburtenstation ist Organisation das A und O. Hier sind ein paar Tipps, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe:
- Checkliste: Erstelle vor deinem Dienst eine Checkliste mit allen wichtigen Utensilien. Das vermeidet Stress und unnötiges Suchen in der Hektik.
- Teamarbeit: Kommunikation ist essentiell. Informiere dein Team stets über den aktuellen Stand und arbeite eng zusammen. Das verhindert Doppelarbeit und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.
- Prioritäten setzen: In stressigen Situationen ist es wichtig, Prioritäten zu setzen. Konzentriere dich auf die dringlichsten Aufgaben und delegiere, wo immer es möglich ist. Das spart Zeit und Nerven.
- Ruhe bewahren: Ganz einfach gesagt, aber unglaublich schwer umzusetzen. Versuche, trotz Stress ruhig zu bleiben. Tiefe Atemzüge helfen dabei. Es ist schwer, aber du bist dazu ausgebildet und wirst diese Situation meistern.
Heiligabend auf der Geburtenstation: Ein Geschenk
Ja, Dienst an Heiligabend ist anstrengend. Es bedeutet, auf den Feierabend mit Familie und Freunden zu verzichten. Aber es ist auch ein Geschenk. Es ist ein Privileg, Zeuge von so vielen wunderschönen Momenten zu sein. Es ist ein Gefühl der tiefen Dankbarkeit, dass man anderen Menschen in einem so besonderen Moment beistehen darf. Man erlebt so viel Glück und Freude, dass einem selbst dieses wunderbare Gefühl vermittelt wird. Und das ist etwas Besonderes. Man trägt dazu bei, das Wunder der Geburt zu erleben. Und das macht den stressigen Dienst am Ende doch zu etwas ganz Besonderem und Unvergesslichem. Man bekommt ein Stück weit das Gefühl, dass man an etwas wirklich Bedeutendem teilhaben darf. Man ist Teil von etwas ganz Großem.
So, jetzt muss ich aber wirklich los. Nächster Dienst wartet schon! Frohe Weihnachten!