Arbeit an Weihnachten: Geburtenstation – Ein Einblick
Weihnachten. Für die meisten bedeutet das: gemütliches Beisammensein mit der Familie, leckeres Essen und besinnliche Stunden. Aber für manche ist Weihnachten einfach nur…Arbeit. Und ich gehöre seit einigen Jahren dazu. Ich arbeite auf einer Geburtenstation, und lasst mich euch sagen: Weihnachten dort ist alles andere als besinnlich, aber auf eine ganz besondere Art und Weise.
Ein Weihnachtsfest der besonderen Art
Mein erster Heiligabend auf der Station war…schockierend. Ich hatte mir vorgestellt, ein paar ruhige Stunden zu haben, vielleicht sogar ein bisschen Zeit zum Entspannen zwischen den Schichten. Ha! Naiv, war ich. Es war ein wahrer Marathon! Wir hatten drei Geburten fast gleichzeitig – und ich war völlig überfordert. Das war stressig, ja, aber es gab auch diese unglaublichen Momente. Das Gefühl, einem neuen Leben beim Entstehen zuzusehen, ist einfach unbeschreiblich. Es war ein überwältigendes Gefühl, diese Familien in diesem besonderen Moment zu unterstützen. Trotz des Chaos, trotz der Hektik – es war wunderschön.
Die Herausforderungen an Weihnachten
Weihnachten auf der Geburtenstation ist anders. Es gibt kein gemütliches Plätzchen backen oder einen entspannten Spaziergang. Die Patienten brauchen uns, egal ob es Weihnachten ist oder nicht. Man vermisst natürlich seine Familie, die Geschenke und das ganze Drumherum. Aber man gewöhnt sich daran, irgendwie. Man findet seinen Rhythmus. Man lernt, die kleinen Momente der Freude und Ruhe zu schätzen, die sich zwischen den Einsätzen verstecken.
Die Stimmung ist zwar anders als sonst, aber nicht unbedingt schlechter. Es gibt eine besondere Atmosphäre, eine Art gemeinsame Anstrengung, ein Gefühl der Solidarität unter den Kollegen. Wir unterstützen uns gegenseitig und feiern Weihnachten auf unsere eigene Art und Weise, mit kleinem Kaffee und Kuchen in der Pause, mit einem kurzen Austausch über die Familien, die wir alle vermissen.
Tipps für die Arbeit an Weihnachten (und nicht nur!)
Aus meinen Erfahrungen habe ich ein paar Tipps für alle, die in der Weihnachtszeit arbeiten:
- Planung ist alles: Versucht, eure Schichtpläne so früh wie möglich zu koordinieren. Das reduziert Stress. Im Krankenhaus ist das oft nicht einfach, aber es lohnt sich, sich frühzeitig zu melden und Wünsche zu äußern.
- Selbstfürsorge: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind essentiell. Das klingt banal, aber in stressigen Zeiten vergisst man es oft. Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, es ist notwendig.
- Kleine Momente der Freude: Sucht euch kleine Dinge, die euch Freude bereiten. Ein Lieblingslied, ein kurzes Telefonat mit der Familie, ein gutes Buch.
- Teamwork makes the dream work: Die Zusammenarbeit mit den Kollegen ist entscheidend. Helft euch gegenseitig, unterstützt einander. Ihr schafft das gemeinsam.
Die Belohnung: Unvergessliche Momente
Man bekommt ja nicht nur Stress, sondern auch unglaubliche Momente geschenkt. Ein kleines Baby, das an Weihnachten geboren wird - das ist einfach magisch. Die Freude der Eltern, die Dankbarkeit, der Moment, in dem man ein neues Leben willkommen heißt - diese Momente sind etwas ganz Besonderes. Sie machen die ganze Anstrengung wett. Sie sind es, die einem das Gefühl geben, etwas Sinnvolles zu tun, etwas Wichtiges.
Manchmal denke ich, dass ich an Weihnachten auf der Geburtenstation genau dort bin, wo ich hingehöre. Es ist ein außergewöhnliches Weihnachten, aber ein Weihnachten voller Leben, voller Emotionen und voller unvergesslicher Momente. Und das ist es, was zählt.