Abschied von Maïté: 86 Jahre alt – Ein Leben voller Geschichten
Manchmal fühlt sich ein Abschied an wie das Schließen eines alten, geliebten Buches. Jedes Kapitel, jede Seite – voll mit Erinnerungen, Höhen und Tiefen. So geht es mir jetzt mit dem Abschied von Maïté. 86 Jahre alt wurde sie, ein stolzes Alter, aber dennoch… ein Abschied tut immer weh.
Ich lernte Maïté vor ungefähr zehn Jahren kennen, durch eine gemeinsame Freundin. Sie war damals schon in den Siebzigern, aber ihre Energie, ihr Lachen – das war unglaublich! Sie hatte diese strahlenden Augen und eine Art, Geschichten zu erzählen, die einen sofort in ihren Bann zog. Sie erzählte von ihrer Jugend in Frankreich, vom Krieg, von der Liebe, von ihrem Mann, den sie so sehr geliebt hatte. Manchmal unterbrach sie ihre Erzählungen mit einem kleinen Seufzer und einem "Ach, die Jugend…", aber ihre Augen glänzten dabei immer noch vor Erinnerung.
Ein Leben voller Farben
Maïté war keine Frau, die still im Hintergrund stand. Sie war aktiv, engagiert – eine richtige Powerfrau, auch wenn sie selbst das nie zugegeben hätte. Sie malte wunderschöne Aquarellbilder, immer voller Lebendigkeit und Farbe. Ich erinnere mich noch genau an eines ihrer Bilder, einen Sonnenuntergang über dem Meer – so voller Wärme und Ruhe. Es hing in ihrem Wohnzimmer und strahlte eine unglaubliche positive Energie aus. Diese Bilder waren ein Spiegel ihrer Persönlichkeit, voller Farben und Emotionen. Die Bilder waren nicht einfach nur Kunst; sie waren ein Teil von ihr, ein Stück ihrer Seele.
Die Kunst des Lebens
Sie war auch eine unglaublich gute Köchin! Ihre französischen Spezialitäten waren legendär, besonders ihre Crème brûlée. Ich erinnere mich an unzählige Abende bei ihr, gefüllt mit gutem Essen, lebhaften Gesprächen und viel Gelächter. Sie hat mir so viel beigebracht – nicht nur über das Kochen, sondern auch über das Leben. Sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, die kleinen Dinge zu schätzen, die Schönheit in den alltäglichen Momenten zu sehen. Sie hat mir beigebracht, positiv zu denken, auch wenn es schwer ist. Das war ihre größte Lehre: die Kunst, das Leben zu genießen, egal was kommt.
Abschied nehmen – ein schmerzhafter Prozess
Der Abschied von Maïté ist schwer. Es fühlt sich an, als ob ein Teil von mir mit ihr gegangen ist. Ihre Geschichten, ihr Lachen, ihre Weisheit – all das werde ich vermissen. Aber ich werde sie nie vergessen. Ihre Lebensgeschichte war ein wertvolles Geschenk, eine Inspiration für mich und alle, die sie kannten. Sie hat mir gelehrt, dass das Leben kostbar ist und dass jeder Moment zählt.
Erinnerungen bewahren
Ich werde Maïté in meinen Gedanken und in meinem Herzen weiterleben lassen. Ich werde ihre Bilder bewahren, ihre Rezepte nachkochen und ihre Geschichten weiter erzählen. Ihr Leben war ein Beispiel für Stärke, Lebensfreude und eine tiefe Liebe zum Leben – und das ist ein Vermächtnis, das weit über ihren Tod hinausreicht. Abschied nehmen ist schwer, aber die Erinnerung an sie wird immer bleiben. Ihre 86 Jahre waren ein Geschenk, nicht nur für sie, sondern für alle, die sie kannten. Auf Wiedersehen, Maïté.